Strandbad Mettnau . Radolfzell

2. Preis     bäuerle · lüttin architekten     07.19

LEITIDEE

Das historische Strandbad wird entsprechend auf die ursprüngliche Gebäudeform in Struktur und Grundriss zurück
gebaut. Für Gastronomie und Personalwohnung wird ein separater Neubau vorgesehen, welcher unabhängig vom
Badebetrieb erstellt werden kann.
Dieser bildet somit den Schlussstein der baulichen Gesamtanlage im Südosten des Grundstücks.
Der bauliche Versatz der beiden Innenhöfe und die damit verbundene Öffnung des Strandbades nach Süden wird für die Erweiterung der Laube mit einer Sonnenterrasse geschickt genutzt. Diese verbindet den Bestand mit der neuen Gastronomie.

STÄDTEBAU

Von Westen her kommend erkennt man zuerst den Haupteingang zur Vorhalle des Strandbades und nun auch gleichzeitig den neuen Zugang zum Restaurant.
In Anlehnung an die Höhe der Eingangshalle wird der Eingang zur Gastronomie in ähnlicher Größe und Höhe übernommen. Des Weiteren wird die Erweiterung der bisherigen kleinen Laube in Raster und Struktur als Sonnenterrasse nach Südosten weitergeführt.

BESTAND

Qualitative Aufwertung des Strandbades Mettnau. Sanierung, Umgestaltung und Weiterentwicklung des Strandbades unter Berücksichtigung der besonderen Lage und des schützenswerten Bestandes. Hierfür wird der Bestand wieder auf die ursprüngliche Stuktur zurückgebaut. Um dem Rückbau gerecht zu werden wird der gastronomische Teil in einem separaten Gebäude südöstlich angegliedert. Dies gewährt einerseits die Nachvollziehbarkeit der ursprünglichen Nutzung und andererseits die unabhängige Erstellung und Nutzung vom eigentlichen Strandbad.
Der ursprüngliche zentrale Umkleidebereich wird wieder als solcher genutzt. Über den Haupteingang erreicht man direkt die Umkleidekabinen mit Spinden und Schließfächern. Von dort aus gelangt man zu den Duschen und Sanitäranlagen, ebenso wieder angeordnet im Bereich der früheren Sammelumkleiden mit direktem Zugang zu den Liegeflächen.
Die beiden Innenhöfe werden auf den ursprünglichen Zustand zurückgebaut. Im Innern der Höfe werden die Einrichtungen für Aufbewahrung der Liegestühle sowie für SUP´s vorgesehen. Über die beiden seeseitigen Eckräume gelangt man wie früher direkt zu den Freiflächen.

 

NEUBAU GASTRONOMIE

Der Zugang zur neuen Gastronomie erfolgt über den neu angelegten Platz. Eine Mauer bildet den Platzabschluss und führt den Besucher in den Gastraum. Im rückwärtigen Bereich befinden sich die Neben- und Lagerräume.
Das Restaurant öffnet sich von Südosten bis nach Südwesten. Anhand großflächiger Schiebetüren kann der Gastraum zur Seeseite geöffnet werden. Eine Ausgabetheke schließt direkt an die Terrasse an.
Die vorgelagerte Terrasse mit begrünter Laube gewährt den Blick über die gesamte Freianlage und fängt von der Morgensonne bis hin zum Sonnenuntergang die verschiedenen Lichtstimmungen ein.
Mit einer einfachen, klaren, geordneten Grundrissgestaltung entsteht eine hohe räumliche Qualität.

Die Personal-Betriebsleiterwohnung befindet sich direkt über dem rückwärtigen Bereich der Gastronomie. Ein Zugang ist vom Vorplatz aus sowie von der Gastronomie aus möglich. Ein weiterer Weg führt zudem von der Strandbadstraße ebenerdig in das Obergeschoss.

Der Neubau fügt sich zusammen mit dem Bestand zurückhaltend in die Gesamtanlage ein ohne Aussicht, Freianlage und Uferzone zu beeinträchtigen.

ERSCHLIESSUNG

Die Verkehrsführung wird wie bisher beibehalten. Von Nordwesten her kommend werden die Radfahrer vor dem Haupteingang auf den erweiterten Fahrradabstellplatz geführt. Eine Querung mit den Fußgängern wird somit vermieden. Lediglich wenige Fahrradstellplätze sind vor dem neu angelegten Platz der Gastronomie vorgesehen.
Die Fahrräder werden unter einem großen Blätterdach in einem Eschenhein abgestellt.

ÖKOLOGIE

Voraussetzungen für eine ökologische Bauweise werden geschaffen, hochgedämmte Fassaden und Dachflächen, Niedrigenergiebauweise und Passivhausstandard, Verwendung ökologischer Baustoffe, Regenwassernutzung- und Rückführung sowie Minimierung versiegelter Flächen werden als zeitgemäßer Standard vorgesehen. Der kompakte Baukörper wird als Passivhaus konzipiert.