erweiterung humboldt gymnasium . konstanz

bäuerle · lüttin architekten     07.10

Städtebau

Die Erweiterung des Alexander von Humboldt Gymnasium orientiert sich wie die bestehende Sporthalle und Mensa mit dem neuen Ganztagesbereich nach Norden zum Seerhein. Die Aufstockung ragt über den bestehenden Gebäudeteil heraus bis in die Verlängerung der Gebäudeflucht vom Risalit der Handwerks- kammer. Zusätzlich wird eine weitere Orientierung in Richtung Nordosten aufgenommen, reagierend und respektierend auf die massive Betonscheibe mit Relief, mit einer entsprechenden Fassadenöffnung “das Fenster zum See“. Der Regelschulbereich ist mit den 6 Klassenräumen im Südosten, Süden und Westen u-förmig angeordnet und bildet einen verglasten Innenhof.

Entwurf

Die Sporthalle wird mit Hohlkastenelementen aus Holz komplett frei überspannt. Die Dachkonstruktion der Sporthalle muss dadurch nicht als Verbundkonstruktion ausgebildet werden, bleibt somit unberührt. Dadurch entsteht keine Beeinträchtigung des Schul- Sportbetriebes während der Bauzeit, da das Hallendach nicht geöffnet werden muss. Die Erweiterung bildet einen eigenständigen Gebäudeteil, horizontale Gebäudefuge löst die Aufstockung konstruktiv und formal ab. Eindeutige Trennung Neubau-Bestand und darüber hinaus einen respektvollen Umgang mit dem Fassadenrelief. Das stützenfreie Tragwerk über der Sporthalle und dem Gebäudeteil aus 2008 garantiert maximale Flexibilität und Variabilität in der Grundrissanordnung und Organisation der Räume. Es ermöglicht ein einfaches Zusammenschalten der Klassenzimmer zu Großräumen für schulische wie auch externe Veranstaltungen durch bewegliche Trennwände.

 

Erschliessung

Die Erschließung erfolgt über das bestehende Treppenhaus im Nordosten. Desweiteren wird eine barrierefreie Anbindung über einen Glassteg zum bestehenden Aufzug im 2.Obergeschoss des Altbaues hergestellt. Eine weitere Haltestation, halbgeschossig versetzt, ist aufgrund des Aufzuges mit “Durchladefunktion“ leicht herzustellen. Eine Treppe verbindet das 2.Obergeschoss zusätzlich, eine Verbindung des 1.Obergeschosses ist bei Bedarf möglich. Die Vorbereitungsräume der Biologie werden entsprechend neu organisiert. Für die fehlenden Lagermöglichkeiten der Tierexponate werden weitere Vitrinen entlang der neuen Verbindungsflure vorgesehen. Verkehrsflächen werden zu wichtigen Erlebnisräumen und Kommunikationsflächen mit hoher Aufenthaltsqualität. Der neue Flur besteht aus einem Wechselspiel von Ausstellung und Ausblick, Innenraum und Aussenraum, endet an einem Aufenthaltsbereich im Übergang zum Ganztagesbereich mit Anbindung an einen Innenhof und einem überdachten Freibereich mit dem “Fenster zum See“.

Organisation

Der Regelschulbereich ist mit den 6 Klassenräumen im Südosten, Süden und Westen u-förmig angeordnet in entsprechender Struktur der sich darunter befindenden bestehenden Räumen. Der Ganztagesbereich, mit Ruhe- und Kompetenzraum wird im Norden mit Orientierung zum Seerhein vorgesehen. Die Räume sind zu einem Großraum zusammenschaltbar, geeignet auch für externe Veranstaltungen, Seminare, etc. Der Aufenthaltsraum dient dann als Foyer mit mobilem Garderobe- und Thekenbereich. Aufenthaltsbereich mit Zugang zum überdachten Freibereich orientiert zum See (extrovertiert) und dem zentral gelegenen, vielseitig nutzbaren 3-seitig verglasten Innenhof mit ausgestellten Objekten aus dem Kunstprofil (introvertiert). Die Erweiterung bietet ein großes Angebot unterschiedlicher Räume mit vielfältigen Lernlandschaften, mit Innen- und Außenräumen, Rückzugsmöglichkeit oder Gemeinschaft. Die neue Umbebung ermöglicht dadurch ein multioptionales und selbstverantwortliches Lernen.